Schlagwort: Open Access

Internationale Open Access Week 22.-26.10.2012 — auch in Hannover

Zahlreiche WissenschaftlerInnen der Leibniz Universität Hannover engagieren sich in Open Access Journals. Einige davon werden in Veranstaltungen zur internationalen Open Access Week (22. bis 28. 10. 2012) darüber  berichten — denn Open Access ist zu einem entscheidenden Thema geworden. Aber warum eigentlich?

arXiv – Die TIB übernimmt zentrale Finanzierung für deutsche Hochschulen

In meinem letzten Beitrag „arXiv – Who pays? Auf der Suche nach Nachhaltigkeit“ habe ich davon berichtet, wie die Cornell University Library arXiv als zentrale Kommunikationsplattform unter Einbindung der internationalen Community sichern will. Nach dem neuen arXiv Membership Program haben die deutschen Universitäten unter den Top 200-Institutionen einen Betrag von 50.000$ (ca. 40.000€) beizusteuern. Zur Sicherstellung der Finanzierung hat die TIB im Rahmen ihrer mittelfristigen Finanzplanung diesen Betrag für die Jahre 2013 bis 2017 zentral in ihrem Erwerbungsbudget eingestellt. Mit Übernahme der Finanzierungsmaßnahme durch die TIB wird vermieden, dass die Kosten des Verwaltungsaufwandes einer dezentralen Bereitstellung den bereitzustellenden Betrag übersteigen. (Der Anteil für 2012 wird noch über das DFG-Projekt arXiv-DH bereitgestellt.)

Open Access Week 2012

Internationale Open Access Week 2012 — Unsere Veranstaltungen Wann? — Alle Veranstaltungen finden von 14 bis 15 Uhr statt. Wo? — Cafeteria im Erdgeschoss der TIB/UB am Conti Campus (FBK — Maps) 22.10. (Montag) Open Access Now! — Interviewtalk mit Open Access-Experten der Leibniz Universität. Mit Prof. Dr. Klaus Hulek, Anne May, Dr. Esther Tobschall und vielen der unten genannten. Moderation: Philip Banse (medienradio.org) 23.10. (Dienstag) Wissen als öffentliches Gut — Mit Prof. Dr. Andreas Wagener: „Wissenschaft ohne Open Access ist wie Urlaub ohne Reisefreiheit“ 24.10. (Mittwoch) Rechtliches zu Open Access — Mit Prof. Dr. Axel Metzger und Elke Brehm LL. M: „Viele Journals werden ohnehin von Wissenschaftlern betreut – wozu dann noch Verlage?“ 25.10. (Donnerstag) Open Access für Geisteswissenschaftler? – Antworten, Fragen und Diskussion. Mit Prof. Dr. Claudia Schomaker, Karen Weddehage und Lambert Heller: „Wissenschaft lebt vom Widerstreit der Positionen. Open Access bietet die Möglichkeit, diesen wissenschaftlichen Diskurs mit vielen Menschen uneingeschränkt führen zu können.“ 26.10. (Freitag) Working in the open, my experiences with open access science — Mit Prof. Dr. Tobias J. Osborne: „All publicly supported scientists should feel ethically compelled to ensure their work is openly and freely accessible. “ Mehr Open Access an der Leibniz Universität Hannover auch in der Broschüre Open Access now!.

arXiv – Who pays? Auf der Suche nach Nachhaltigkeit

In meinem Beitrag “arXiv – Veteran und Vorreiter” habe ich die Entstehung und die Entwicklung des E-Print-Servers arXiv beschrieben.  In diesem Beitrag gehe ich näher darauf ein, welche Schritte zur Sicherung der Nachhaltigkeit von arXiv unter Einbindung der internationalen Community in den letzten Jahren gegangen wurden. Im Januar 2010 hat die Cornell University Library in ihrem arXiv Business Model White Paper ihre Initiativen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit von arXiv veröffentlicht. Sie hat schlichtweg festgestellt, dass es nicht gut ist, wenn ein international benötigter Dienst abhängig ist von dem Wohl und Weh nur einer Einrichtung und startete deshalb den „Sustainability Planning Process“. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit wurde die Internationalisierung der Finanzierung von arXiv aber auch der Organisation von arXiv durch Erarbeitung eines neuen Finanzierungs- und Organisationsmodells angekündigt. arXiv wird damit zur internationalen Aufgabe!

Elektronische Zeitschriftenbibliothek EZB ab sofort mit neuem Layout

Im 15. Jahr ihres Bestehens hat die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)  ein neues, zeitgemäßeres Weblayout erhalten. Neben dem modernisierten Erscheinungsbild sind auch einige Funktionalitäten neu hinzugekommen bzw. verändert worden: Die Suchfunktion erscheint jetzt sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite (wobei der Kasten rechts über “-”  und “+” aus- und einblendbar ist). Neu ist die Funktion „Neu in der EZB”, mit der Sie rasch eine Übersicht über alle innerhalb der letzten Woche neu in der EZB aufgenommenen Zeitschriften erhalten. Ebenfalls neu ist die direkte Verlinkung vom Ampelsymbol auf die gewünschte Zeitschrift. Bei Zeitschriftenlisten gelangen Sie durch Klick auf das Ampelsymbol (außer bei gelb-roten Ampeln) direkt zur Zeitschrift. Klicken Sie hingegen auf den Zeitschriftentitel, bekommen Sie neben dem Zeitschriftenlink zusätzliche Angaben zum Journal, z.B., welche Jahrgänge den Mitgliedern der Universität Hannover im Volltext zugänglich sind. In der EZB werden z.Zt. (Stand: 11. September 2012) insgesamt 73.893 Zeitschriften nachgewiesen. Auf die Inhalte von 59.037 Zeitschriften können Mitglieder der Universität Hannover aufgrund bestehender Lizenzen oder „Open Access“ ganz oder teilweise zugreifen. Weitere Informationen gibt es auf unserer Homepage.

arXiv – Veteran und Vorreiter

Der E-print-Server arXiv  gilt als Vorreiter und Musterbeispiel des Open Access-Publizierens und ist der Prototyp eines fachlichen Repositoriums schlechthin. Was passiert, wenn ein seit immerhin schon 20 Jahren etablierter und für Autoren und Leser kostenfreier Community-Dienst sich der Frage seiner nachhaltigen Sicherung stellt, möchte ich in dieser kleinen Reihe von Blog-Beiträgen darstellen. Kurz zur Entstehung und Hintergründen von arXiv: Begründet wurde arXiv bereits 1991 durch Paul Ginsparg, seit 2001 wird der Dienst durch die Cornell University Library betrieben. arXiv war letztlich eine „technische Anpassung“; die in Paul Ginspargs Community der Hochenergiephysik bestehende Kultur der Zirkulation gedruckter Preprints wurde ins Online-Zeitalter mit seinen entsprechenden technischen Möglichkeiten (wie einheitliche Textaustauschformate (TeX/LateX), WWW und -Server) transferiert. Das Vorbild der Teilchenphysik hat schnell in weiteren Teildisziplinen der Physik, aber auch physiknahe Gebiete wie die Mathematik oder Informatik Schule gemacht. arXiv wurde bereits in den 90ern um diese Facharchive erweitert.

“The Wikipedia Journal” — Crowdsourcing als Open Access-Geschäftsmodell?

In lockerer Folge haben wir in den letzten Wochen Journals vorgestellt, die Open Access erscheinen, d.h. weltweit frei zugänglich sind. Open Access bedeutet natürlich auch, daß keine Einkünfte durch Verkauf, Abo oder Online-Lizensierung erzielt werden. Bei den beiden bisher besprochenen Beispielen, PLoS ONE und PeerJ, werden Profis, die den Betrieb der Journals gewährleisten, letztlich aus Gebühren bezahlt, die von den Autoren gezahlt werden — pro Artikel bei PLoS ONE, als Flatrate bei PeerJ. Nun fällt auf, daß die meisten der ca. 8.000 peer-reviewten Open Access Journals auch ohne Autorengebühren auskommen. Bis zu einem gewissen Punkt ist das auch deshalb möglich, weil das Internet selbst, weitere darauf aufbauende freie Infrastrukturen sowie freie Software die Sachkosten zur Erstellung und Verbreitung wissenschaftlicher Inhalte deutlich senken. So kommt es unter anderem zu Journals mit “Schnürsenkel-Budgets”, d.h. alle notwendigen Arbeiten werden — meist von einzelnen Mitarbeitern wissenschaftlicher Einrichtungen — nebenher erledigt. Dieses Modell scheint für viele Zwecke auszureichen — allerdings ohne daß die jeweiligen Journals weit über ihr Kern-Publikum hinaus bekannt werden.

PLoS ONE und Co: Das Phänomen “Megajournal”

Bis vor wenigen Jahren galt: In wissenschaftlichen Zeitschriften zu publizieren kostet Zeit. Die Journals brauchen diese Zeit — oft viele Monate, manchmal Jahre — um zu entscheiden, welchen Artikel sie publizieren und welche nicht. Was dabei herauskommt erfährt die Leserin in den regelmäßigen erscheinenden neuen Ausgaben der Zeitschrift. Und um zu erfahren, was die Welt da draussen von den Artikeln hält, sind aufwändige Recherchen nötig. Das alles dauert — während Forschungsergebnisse immer schneller poduziert werden. Viele WissenschaftlerInnen haben in den letzten Jahren eine neue Alternative zu solchen langsamen, wenig transparenten Publikationswegen für sich entdeckt: Die sogenannten Megajournals, allen voran PLoS ONE. In diesem Beitrag will ich kurz beleuchten was das Besondere an Megajournals ist, was sie für (manche) AutorInnen so attraktiv macht, und was wir von dieser Entwicklung vielleicht erwarten können.