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Open Access Week – Open Access für Geisteswissenschaftler?

Am vierten Tag unserer Veranstaltungsreihe zur Open Access Week standen die Geisteswissenschaften im Fokus. Der Titel “Open Access für Geisteswissenschaftler?” war nicht ohne Grund mit Fragezeichen versehen, denn im allgemeineren Bewusstsein ist das Thema immer noch eher mit Fächern wie Physik und Mathematik verbunden, die eine ausgeprägte Preprint-Kultur zur beschleunigten Verbreitung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse entwickelt hatten und als erste Disziplinen diese Kultur ins World Wide Web übertrugen. Dass Open Access sich nicht auf freie Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Publikationen beschränkt, sondern in einem viel weiteren Zusammenhang steht, der eine Umwälzung der wissenschaftlichen Diskussionskultur bedeuten kann, zeigte der Vortrag von Prof. Dr. Claudia Schomaker und Karen Weddehage (beide vom Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover). Beide sind Mitglied im Beirat der Zeitschrift http://www.widerstreit-sachunterricht.de/ und am Reviewprozess der seit 2003 erscheinenden Zeitschrift beteiligt. Der im Titel genannte Widerstreit ist in positivem Sinne programmatisch gemeint, da er eine vitale Grundlage für die diskursive wissenschaftliche Auseinandersetzung darstellt.

Open Access — Zehn aktuelle Daten und Fakten

Nachtrag (31.10.2012): Aktuelles über Open Access im TIB|Blog. Die untenstehenden Daten und Fakten über Open Access gibt es seit heute auch als Broschüre. (Holen Sie sich das PDF hier oder die gedruckte Broschüre bei Ihrer Fakultät oder Ihrem Standort der TIB/UB Hannover.) In der Broschüre werden zudem einige der vielen OA Journals, in denen sich WissenschaftlerInnen der Leibniz Universität Hannover engagieren, kurz porträtiert. Mehr dazu bei unseren Veranstaltungen zur internationalen Open Access Week 2012. Open Access fördert — durch den freien Zugang zu (meist) öffentlich finanzierten Forschungsergebnissen — effizientes, zeitgemäßes Forschen, Lehren und Lernen. Die EU-Kommission hat Open Access zur Norm für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen der von ihr geförderten Projekte erklärt — bis 2020 sollen alle Publikationen Open Access veröffentlicht werden. (“Horizon 2020”)

Internationale Open Access Week 22.-26.10.2012 — auch in Hannover

Zahlreiche WissenschaftlerInnen der Leibniz Universität Hannover engagieren sich in Open Access Journals. Einige davon werden in Veranstaltungen zur internationalen Open Access Week (22. bis 28. 10. 2012) darüber  berichten — denn Open Access ist zu einem entscheidenden Thema geworden. Aber warum eigentlich?

arXiv – Die TIB übernimmt zentrale Finanzierung für deutsche Hochschulen

In meinem letzten Beitrag „arXiv – Who pays? Auf der Suche nach Nachhaltigkeit“ habe ich davon berichtet, wie die Cornell University Library arXiv als zentrale Kommunikationsplattform unter Einbindung der internationalen Community sichern will. Nach dem neuen arXiv Membership Program haben die deutschen Universitäten unter den Top 200-Institutionen einen Betrag von 50.000$ (ca. 40.000€) beizusteuern. Zur Sicherstellung der Finanzierung hat die TIB im Rahmen ihrer mittelfristigen Finanzplanung diesen Betrag für die Jahre 2013 bis 2017 zentral in ihrem Erwerbungsbudget eingestellt. Mit Übernahme der Finanzierungsmaßnahme durch die TIB wird vermieden, dass die Kosten des Verwaltungsaufwandes einer dezentralen Bereitstellung den bereitzustellenden Betrag übersteigen. (Der Anteil für 2012 wird noch über das DFG-Projekt arXiv-DH bereitgestellt.)

Open Access Week 2012

Internationale Open Access Week 2012 — Unsere Veranstaltungen Wann? — Alle Veranstaltungen finden von 14 bis 15 Uhr statt. Wo? — Cafeteria im Erdgeschoss der TIB/UB am Conti Campus (FBK — Maps) 22.10. (Montag) Open Access Now! — Interviewtalk mit Open Access-Experten der Leibniz Universität. Mit Prof. Dr. Klaus Hulek, Anne May, Dr. Esther Tobschall und vielen der unten genannten. Moderation: Philip Banse (medienradio.org) 23.10. (Dienstag) Wissen als öffentliches Gut — Mit Prof. Dr. Andreas Wagener: „Wissenschaft ohne Open Access ist wie Urlaub ohne Reisefreiheit“ 24.10. (Mittwoch) Rechtliches zu Open Access — Mit Prof. Dr. Axel Metzger und Elke Brehm LL. M: „Viele Journals werden ohnehin von Wissenschaftlern betreut – wozu dann noch Verlage?“ 25.10. (Donnerstag) Open Access für Geisteswissenschaftler? – Antworten, Fragen und Diskussion. Mit Prof. Dr. Claudia Schomaker, Karen Weddehage und Lambert Heller: „Wissenschaft lebt vom Widerstreit der Positionen. Open Access bietet die Möglichkeit, diesen wissenschaftlichen Diskurs mit vielen Menschen uneingeschränkt führen zu können.“ 26.10. (Freitag) Working in the open, my experiences with open access science — Mit Prof. Dr. Tobias J. Osborne: „All publicly supported scientists should feel ethically compelled to ensure their work is openly and freely accessible. “ Mehr Open Access an der Leibniz Universität Hannover auch in der Broschüre Open Access now!.

arXiv – Who pays? Auf der Suche nach Nachhaltigkeit

In meinem Beitrag “arXiv – Veteran und Vorreiter” habe ich die Entstehung und die Entwicklung des E-Print-Servers arXiv beschrieben.  In diesem Beitrag gehe ich näher darauf ein, welche Schritte zur Sicherung der Nachhaltigkeit von arXiv unter Einbindung der internationalen Community in den letzten Jahren gegangen wurden. Im Januar 2010 hat die Cornell University Library in ihrem arXiv Business Model White Paper ihre Initiativen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit von arXiv veröffentlicht. Sie hat schlichtweg festgestellt, dass es nicht gut ist, wenn ein international benötigter Dienst abhängig ist von dem Wohl und Weh nur einer Einrichtung und startete deshalb den „Sustainability Planning Process“. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit wurde die Internationalisierung der Finanzierung von arXiv aber auch der Organisation von arXiv durch Erarbeitung eines neuen Finanzierungs- und Organisationsmodells angekündigt. arXiv wird damit zur internationalen Aufgabe!

arXiv – Veteran und Vorreiter

Der E-print-Server arXiv  gilt als Vorreiter und Musterbeispiel des Open Access-Publizierens und ist der Prototyp eines fachlichen Repositoriums schlechthin. Was passiert, wenn ein seit immerhin schon 20 Jahren etablierter und für Autoren und Leser kostenfreier Community-Dienst sich der Frage seiner nachhaltigen Sicherung stellt, möchte ich in dieser kleinen Reihe von Blog-Beiträgen darstellen. Kurz zur Entstehung und Hintergründen von arXiv: Begründet wurde arXiv bereits 1991 durch Paul Ginsparg, seit 2001 wird der Dienst durch die Cornell University Library betrieben. arXiv war letztlich eine „technische Anpassung“; die in Paul Ginspargs Community der Hochenergiephysik bestehende Kultur der Zirkulation gedruckter Preprints wurde ins Online-Zeitalter mit seinen entsprechenden technischen Möglichkeiten (wie einheitliche Textaustauschformate (TeX/LateX), WWW und -Server) transferiert. Das Vorbild der Teilchenphysik hat schnell in weiteren Teildisziplinen der Physik, aber auch physiknahe Gebiete wie die Mathematik oder Informatik Schule gemacht. arXiv wurde bereits in den 90ern um diese Facharchive erweitert.

Das Kompetenzzentrum für nicht-textuelle Materialien — Interview mit Ingo Rieger

(Vgl. auch das Interview mit der Leiterin des Kompetenzzentrums, Margret Plank) Interview mit Ingo Rieger, Ansprechpartner in der Abteilung IT-Entwicklung für das Kompetenzzentrum für nicht-textuelle Materialien an der TIB Herr Rieger, was sind Ihre aktuellen Tätigkeitsschwerpunkte im Kontext des Kompetenzzentrums für nicht-textuelle Materialien an der TIB? Als Mitarbeiter der Abteilung IT-Entwicklung in der TIB stehe ich dem Kompetenzzentrum prinzipiell in technischen Fragen der Datenverarbeitung sowie der Systemarchitektur und -integration von Softwarekomponenten zur Verfügung.

“Wow, someone wants to publish me!” — Revisited

Vor drei Jahren schrieb der Bibliothekar und Hochschuldozent Dale Askey in seinem Weblog ein lesenswertes Posting unter dem Titel Wow, someone wants to publish me! Bei den regelmäßig wiederkehrenden Diskussionen über die schwierige Suche nach einem geeigneten Verlag im Kontext der TIB/UB-Workshops über Publikationsstrategien war mir Dale Askeys Beitrag wieder eingefallen. Unsere Überlegungen aus dem Workshop über diesen Wow-Augenblick und darüber, was hinter den verlockenden Angeboten mancher Verlage steckt, möchte ich in diesem Beitrag thesenartig zur Diskussion stelllen.