Schlagwort: Fachzeitschriften

Wikipedia und Open Access: gut füreinander, gut für die Gesellschaft

Als frei zugängliche und umfassende Online-Enzyklopädie ist Wikipedia heute wahrscheinlich der wichtigste Anlaufpunkt bei der Suche nach Informationen aller Art, insbesondere auch bei der Suche nach wissenschaftlicher Information. Ob diese korrekt und ausgewogen wiedergegeben wird, wird gerne und oft kontrovers diskutiert und auch systematisch untersucht. Misha Teplitskiy, Grace Lu und Eamon Duede von der University of Chicago haben sich in einer auf arXiv veröffentlichten Studie mit der Verbreitung von im Open Access veröffentlichten Forschungsergebnissen über Wikipedia beschäftigt. 

Wie finde ich eine passende Open-Access-Zeitschrift?

Meine Arbeit im Labor, am Rechner, in der Bibliothek hat endlich Früchte getragen, die Forschungsergebnisse müssen nun – Stichwort “publish or perish” – publiziert werden. Aber wo? In einer Zeitschrift, die in meinem Fachgebiet als renommiert gilt, wäre eine naheliegende Antwort, in einer Zeitschrift, die einen hohen Impact Factor aufweist, werden die sagen, die glauben, wissenschaftliche Qualität in einfachen Zahlen messen zu können. Oft – und oft läuft das auch aufs Gleiche hinaus – wird man auch einfach da publizieren, wo es die anderen machen oder wo es die Betreuerin, der Betreuer vorschlägt. Was aber, wenn ich meine Ergebnisse in einer Open-Access-Zeitschrift veröffentlichen möchte, sei es, weil es der Geldgeber meines Projektes (DFG, EU, BMBF…) vorschreibt, sei es – und das wäre der wünschenswerte Fall – weil ich selbst davon überzeugt bin, dass der freie Zugang zu wissenschaftlicher Information sinnvoll und wichtig ist? 

Das Scientific Video Journal JoVE – Journal of Visualized Experiments

Journal of Visualized Experiments  (JoVE) ist eine neue Zeitschrift in der Bibliothek im völlig neuem Format für Biologie, Biotechnologie, angewandte Physik und Chemie. Normalerweise machen Bibliothekarinnen keine Werbung für Zeitschriften, die im Bestand der Bibliothek vorhanden sind, da allein der wissenschaftliche Bedarf für die Güte und für die Verbreitung in der wissenschaftlichen Community sorgt. Hiervon abweichend möchte ich alle Interessierten auf eine neue Zeitschrift in unserer Bibliothek hinweisend, da hier eine besondere Publikationsform mit Videos vorliegt, die bisher undenkbar war. In der  Zeitschrift  „Journal of Visualized Experiments“  findet man nicht die üblichen wissenschaftlichen Artikel, sondern  „Kochrezepte“ fürs Labor zum Nachmachen. Anders als in traditionellen Artikeln (auch in elektronischer Form),  wird nicht nur exakt die Methode beschrieben, sondern in einem Video das Experiment so anschaulich demonstriert, dass man es im eigenen Labor umsetzten kann. Dabei werden die verschiedenen Labormethoden so gezeigt, dass grundsätzliche Einführungen in die Technik neben sehr speziellen Anwendungsbeispielen stehen. Die gewählten Experimente sind aber alle so anschaulich gemacht, dass sie für jemanden der noch nie bestimmte Verfahren angewandt hat – sei es Zellkulturtechniken, Analysemethoden wie Microarray, HPLC, NMR –  einen hervorragenden Fundus darstellen, sich in neue Methoden einzuarbeiten.

Open Access Week – Open Access für Geisteswissenschaftler?

Am vierten Tag unserer Veranstaltungsreihe zur Open Access Week standen die Geisteswissenschaften im Fokus. Der Titel “Open Access für Geisteswissenschaftler?” war nicht ohne Grund mit Fragezeichen versehen, denn im allgemeineren Bewusstsein ist das Thema immer noch eher mit Fächern wie Physik und Mathematik verbunden, die eine ausgeprägte Preprint-Kultur zur beschleunigten Verbreitung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse entwickelt hatten und als erste Disziplinen diese Kultur ins World Wide Web übertrugen. Dass Open Access sich nicht auf freie Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Publikationen beschränkt, sondern in einem viel weiteren Zusammenhang steht, der eine Umwälzung der wissenschaftlichen Diskussionskultur bedeuten kann, zeigte der Vortrag von Prof. Dr. Claudia Schomaker und Karen Weddehage (beide vom Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover). Beide sind Mitglied im Beirat der Zeitschrift http://www.widerstreit-sachunterricht.de/ und am Reviewprozess der seit 2003 erscheinenden Zeitschrift beteiligt. Der im Titel genannte Widerstreit ist in positivem Sinne programmatisch gemeint, da er eine vitale Grundlage für die diskursive wissenschaftliche Auseinandersetzung darstellt.

Elektronische Zeitschriftenbibliothek EZB ab sofort mit neuem Layout

Im 15. Jahr ihres Bestehens hat die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)  ein neues, zeitgemäßeres Weblayout erhalten. Neben dem modernisierten Erscheinungsbild sind auch einige Funktionalitäten neu hinzugekommen bzw. verändert worden: Die Suchfunktion erscheint jetzt sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite (wobei der Kasten rechts über “-”  und “+” aus- und einblendbar ist). Neu ist die Funktion „Neu in der EZB”, mit der Sie rasch eine Übersicht über alle innerhalb der letzten Woche neu in der EZB aufgenommenen Zeitschriften erhalten. Ebenfalls neu ist die direkte Verlinkung vom Ampelsymbol auf die gewünschte Zeitschrift. Bei Zeitschriftenlisten gelangen Sie durch Klick auf das Ampelsymbol (außer bei gelb-roten Ampeln) direkt zur Zeitschrift. Klicken Sie hingegen auf den Zeitschriftentitel, bekommen Sie neben dem Zeitschriftenlink zusätzliche Angaben zum Journal, z.B., welche Jahrgänge den Mitgliedern der Universität Hannover im Volltext zugänglich sind. In der EZB werden z.Zt. (Stand: 11. September 2012) insgesamt 73.893 Zeitschriften nachgewiesen. Auf die Inhalte von 59.037 Zeitschriften können Mitglieder der Universität Hannover aufgrund bestehender Lizenzen oder „Open Access“ ganz oder teilweise zugreifen. Weitere Informationen gibt es auf unserer Homepage.

PLoS ONE und Co: Das Phänomen “Megajournal”

Bis vor wenigen Jahren galt: In wissenschaftlichen Zeitschriften zu publizieren kostet Zeit. Die Journals brauchen diese Zeit — oft viele Monate, manchmal Jahre — um zu entscheiden, welchen Artikel sie publizieren und welche nicht. Was dabei herauskommt erfährt die Leserin in den regelmäßigen erscheinenden neuen Ausgaben der Zeitschrift. Und um zu erfahren, was die Welt da draussen von den Artikeln hält, sind aufwändige Recherchen nötig. Das alles dauert — während Forschungsergebnisse immer schneller poduziert werden. Viele WissenschaftlerInnen haben in den letzten Jahren eine neue Alternative zu solchen langsamen, wenig transparenten Publikationswegen für sich entdeckt: Die sogenannten Megajournals, allen voran PLoS ONE. In diesem Beitrag will ich kurz beleuchten was das Besondere an Megajournals ist, was sie für (manche) AutorInnen so attraktiv macht, und was wir von dieser Entwicklung vielleicht erwarten können.

Autorengebühren bei Open Access Journals: Ein Wettlauf nach unten

Open Access Journals sind wissenschaftliche Fachzeitschriften, deren Artikel weltweit frei online zugänglich sind. Solche Journals sind seit einigen Jahren ein wichtiger Trend, über den wir sicherlich noch häufiger hier im Blog berichten werden. Aktuell fällt uns das in dieser Woche angekündigte Journal-Startup PeerJ ins Auge, das einen “Wettlauf nach unten” bei den Autorengebühren der OA Journals einläuten könnte. Worum geht es dabei?