In lockerer Folge haben wir in den letzten Wochen Journals vorgestellt, die Open Access erscheinen, d.h. weltweit frei zugänglich sind. Open Access bedeutet natürlich auch, daß keine Einkünfte durch Verkauf, Abo oder Online-Lizensierung erzielt werden. Bei den beiden bisher besprochenen Beispielen, PLoS ONE und PeerJ, werden Profis, die den Betrieb der Journals gewährleisten, letztlich aus Gebühren bezahlt, die von den Autoren gezahlt werden — pro Artikel bei PLoS ONE, als Flatrate bei PeerJ. Nun fällt auf, daß die meisten der ca. 8.000 peer-reviewten Open Access Journals auch ohne Autorengebühren auskommen. Bis zu einem gewissen Punkt ist das auch deshalb möglich, weil das Internet selbst, weitere darauf aufbauende freie Infrastrukturen sowie freie Software die Sachkosten zur Erstellung und Verbreitung wissenschaftlicher Inhalte deutlich senken. So kommt es unter anderem zu Journals mit “Schnürsenkel-Budgets”, d.h. alle notwendigen Arbeiten werden — meist von einzelnen Mitarbeitern wissenschaftlicher Einrichtungen — nebenher erledigt. Dieses Modell scheint für viele Zwecke auszureichen — allerdings ohne daß die jeweiligen Journals weit über ihr Kern-Publikum hinaus bekannt werden.
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