Kategorie: Open Access

Wir informieren über allgemeine Entwicklungen und Trends rund um das Thema Open Access und über die eigenen Angebote für die Wissenschaft.

arXiv in GetInfo

arXiv ist unbestritten eine wichtige Informationsquelle für Fachcommunities in der Astronomie, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Deshalb hat sich die TIB nicht nur für die Sicherung der Finanzierung von arXiv stark gemacht sondern bereits seit einiger Zeit arXiv-Inhalte in GetInfo als Portal für technisch-naturwissenschaftliche Fach- und Forschungsinformationen eingebunden. Bisher war arXiv in Getinfo – eher provisorisch und genau betrachtet etwas buggy über die arXiv API –  als Externe Quelle eingebunden, was zu reduzierten Suchoptionen und manchmal zu verzögerten Antwortzeiten führte. Inhalte aus arXiv waren damit nicht in der zentralen Trefferliste zu sehen, sondern konnten über einen Klick auf arXiv bei Externe Quellen direkt in arXiv angezeigt werden. Neu ist nun, dass die arXiv-Metadaten in den zentralen GetInfo-Index gewandert sind.

Zweitveröffentlichungsrecht — unsere Open Access-Wette wird (vielleicht) von der Realität eingeholt

Update (12.4.2013): Empfohlen sei auch der sehr detaillierte und kritische Artikel über den Kabinettsentwurf von Bernd-Christoph Kämper im Weblog Archivalia. Keine zwei Monate ist es her, da war hier im Blog von Inetbib’s Bet on Open Access and Open Science die Rede. Wie sich danach zeigte, war das Interesse sehr groß — und die Wetteinsätze nur in einer Frage deutlich gespalten: Kommt das ersehnte Zweitveröffentlichungsrecht noch vor der parlamentarischen Sommerpause im Juli 2013, oder werden weitere Jahre ins Land gehen, bis es so weit ist?

Inetbib’s Bet on Open Access and Open Science

Die offene Mailingliste Inetbib ist das wohl bekannteste Forum deutschsprachiger BibliothekarInnen zu Netz-Themen. Welche Mailingliste hat schon mehr als 7.000 TeilnehmerInnen und einen eigenen Wikipedia-Artikel? Auch die massive und frühzeitige Verbreitung unabhängiger Weblogs in der deutschsprachigen Bibliotheksszene hat daran kaum etwas geändert. Verantwortlich für diesen Ruhm ist unter anderem sicher die alle 2-3 Jahre stattfindende Inetbib-Tagung. Im Rahmen der 12. InetBib-Tagung vom 4. bis 6. März 2013 in Berlin veranstalten wir — das sind Maxi Kindling (HU Berlin), Paul Vierkant (HU Berlin) und ich (siehe unten) — nun erstmals ein Wettspiel. In Anlehnung an Sandra Schöns L3T’s Bet (vgl. auch weitere Gedankenspiele, die schließlich zum Inetbib-Wettspiel führten) werden in Berlin zehn bis zwölf Prognosen zur näheren Zukunft von Open Access und Open Science aufgestellt. 40 angemeldete Inetbib-Teilnehmende können an einem Spieltisch ihre jeweils 25 Spielchips darauf setzen, welche Prognosen nach 6, 12, 18 Monaten (bis zum 5.9.2013, 5.3.2014 oder 5.9.2014) oder später/nie eintreten werden. Die Wetteinsätze werden nach Schluss des Spieltischs von uns personalisiert festgehalten und (als Prozentangaben) bekannt gegeben.

AutorInnen: Jetzt Open Access-Kostenerstattung beantragen!

Open Access ist nicht nur generell, sondern insbesondere für ForscherInnen, Bibliothek und Leitung der Uni Hannover ein großes Thema. Da für das Publizieren in renommierten Open Access Journals oft Autorengebühren fällig werden, wurde in dieser Woche ein Publikationsfonds eröffnet. Alle Mitglieder der Universität können sich ab sofort Kosten für das Publizieren in OA-Journals durch die TIB/UB Hannover erstatten lassen. Der Fonds in Höhe von 50.000,- € für das Jahr 2013 ist ausgestattet mit Fördermitteln der DFG sowie Eigenmitteln der Leibniz Universität.

Wissenschaft online, aber wie?

Die Technische Informationsbibliothek ist bestrebt, für Wissenschaft und Lehre Fachinformationen möglichst umfassend und vor allem auch online zur Verfügung zu stellen. Fachinformationen sind Monographien, Zeitschriftenartikel, aber mittlerweile auch z. B. wissenschaftliche Filme (Vorlesungsaufzeichnungen, Simulationen, abgefilmte Experimente), 3D-Architekturmodelle und Forschungsdaten. Die TIB stellt eine technische Infrastruktur zur Verfügung, um diese nicht-textuellen Materialien in einem geeigneten Portal online ihren Kunden verfügbar zu machen (derzeit GetInfo; in Planung ist ein AV-Portal). Wann dürfen die Materialien aber online bereitgestellt werden? In der Presse ist dies ein präsentes Thema (siehe zuletzt der prominente Rechtsstreit zwischen GEMA und Youtube) und in der Praxis ist die komplexe Rechtssituation an den Materialien schwer zu handhaben. Damit die TIB diese Materialien online bereitstellen kann, müssen der Bibliothek bestimmte Rechte von Urhebern oder sonstigen Rechtsinhabern eingeräumt werden. Damit es Rechtsinhabern an den Filmen, 3D-Architekturmodellen, etc. möglichst einfach gemacht wird, stellt die TIB standardisierte Lizenzverträge zur Verfügung (s. Kompetenzzentrum für nicht-textuelle Materialen – Inhalte bereitstellen).

Open Access Week – Open Access für Geisteswissenschaftler?

Am vierten Tag unserer Veranstaltungsreihe zur Open Access Week standen die Geisteswissenschaften im Fokus. Der Titel “Open Access für Geisteswissenschaftler?” war nicht ohne Grund mit Fragezeichen versehen, denn im allgemeineren Bewusstsein ist das Thema immer noch eher mit Fächern wie Physik und Mathematik verbunden, die eine ausgeprägte Preprint-Kultur zur beschleunigten Verbreitung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse entwickelt hatten und als erste Disziplinen diese Kultur ins World Wide Web übertrugen. Dass Open Access sich nicht auf freie Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Publikationen beschränkt, sondern in einem viel weiteren Zusammenhang steht, der eine Umwälzung der wissenschaftlichen Diskussionskultur bedeuten kann, zeigte der Vortrag von Prof. Dr. Claudia Schomaker und Karen Weddehage (beide vom Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover). Beide sind Mitglied im Beirat der Zeitschrift http://www.widerstreit-sachunterricht.de/ und am Reviewprozess der seit 2003 erscheinenden Zeitschrift beteiligt. Der im Titel genannte Widerstreit ist in positivem Sinne programmatisch gemeint, da er eine vitale Grundlage für die diskursive wissenschaftliche Auseinandersetzung darstellt.

Open Access Week – Wissen als öffentliches Gut

Andreas Wagener ist Professor für Sozialpolitik und Direktor des gleichnamigen Instituts an der Leibniz Universität Hannover. Im Mittelpunkt seines Vortrages im Rahmen der Open Access Week der TIB/UB am 23. Oktober standen ökonomische Charakteristika des öffentlichen Gutes Wissen bzw. Information. Öffentliche Güter zeichnen sich demnach einerseits durch Nicht-Rivalität und andererseits durch Nicht-Ausschließbarkeit aus. Wissen und Information, verstanden als öffentliche Güter, können also gleichzeitig von vielen Menschen konsumiert werden ohne, dass sich deren Verfügbarkeit reduziert. Daneben ist es relativ schwer Menschen von der Nutzung des Gutes auszuschließen. Die Eigenschaft von Wissen und Information öffentlich zu sein, muss dabei nicht zwingend auf staatliche Intervention zurückgehen. Den barrierefreien Zugang zu fördern ist ein Ziel der Open-Access-Initiative.

Open Access Week – Rechtliches zu Open Access

Was ist die Berliner Erklärung? Welche Publikationsformen, Regelungen und Lizenzen gibt es? Und wie ist die rechtspolitische Entwicklung von Open Access? Am dritten Tag der Open Access Week geht es um die rechtlichen Fragen. Alle Sitzplätze im Vortragsraum der TIB/UB am Königsworther Platz sind besetzt und Punkt 14 Uhr geht es los. Im ersten Vortrag von Elke Brehm, der Fachreferentin für Rechtswissenschaften der TIB/UB geht es um die Entstehungsgeschichte von Open Access, Rechte der Veröffentlichung und die Open Access – Lizenzen insbesondere von Creative Commons. Die „Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichen Wissen“ stellt zurzeit die Definition von Open Access dar. Zudem erklärt Elke Brehm die Wege der Veröffentlichung und die Unterschiede zwischen Erst- und Zweitpublikation. Bei der Veröffentlichung mit Open Access, stellt sich die Frage nach den Lizenzen, vorgestellt wird von Ihr Creative Commons. Deren Vorteile bestehen darin leicht verständlich, weit verbreitet, der Rechtssituation in Deutschland angepasst und vor allem rechtlich anerkannt zu sein.

Open Access Week – Auftakt unserer Veranstaltungsreihe

TIB/UB – Fachbibliotheken am Königsworther Platz – 14:00 Uhr – Cafeteria : die stellvertretende Direktorin UB Anne May begrüßt den Vizepräsidenten für Forschung der Leibniz Universität Prof.  Dr. Klaus Hulek sowie Experten und Gäste.  Der Interviewtalk  mit Philip Banse und den Open-Access-Experten  der Leibniz Universität  machte neugierig  auf die Vorträge und Diskussionen der kommende Tage. “Darf ich überhaupt open access publizieren, wenn ich bereits in einem Verlag veröffentliche”  sei eine zentrale Frage, erläutert Elke Brehm, Fachreferentin für Rechtswissenschaften an der TIB/UB. Sie wird gemeinsam mit Prof. Dr. Axel Metzger, seit 2007 an der LUH am Institut für Rechtsinformatik und Editor des OA-Journals JIPITEC, am Mittwoch zu rechtlichen Aspekten Auskunft geben. Und  mehr: Als Experten können sie aus der Praxis beispielhaft über Gründung, Anträge, Kosten und technische Infrastruktur berichten.

Open access and theoretical physics

Gastbeitrag von Tobias J. Osbourne Tobias J. Osborne ist seit 2010 Professor am Institut für Theoretische Physik der Leibniz Universität Hannover und forscht auf den Gebieten der theoretischen Quanteninformation, der komplexen Quantensysteme und der kondensierten Materie. Weitere Informationen zu Tobias J. Osbourne und zu seiner Arbeit finden Sie in seinem Weblog. Most scientific research is funded, at least in part, by the public. Yet for many years, the bulk of this research has appeared in scientific journals available only for exorbitant subscription fees. However, this unethical situation has been recently challenged by several major governments, for example, by the proposed US Federal Research Public Access Act and the Finch Report in the UK. These initiatives are intended to ensure that all publicly funded scientific research be freely and openly accessible to the public. These are extremely welcome developments and I sincerely hope that they are mandated and that many more governments follow suit.