Internationaler Tag des allgemeinen Informationszugangs

An Informationen zu kommen, ist heute insbesondere dank Internet eigentlich recht einfach, könnte man meinen. Das gilt aber nicht überall auf der Welt und auch nicht für alle Arten von Information. Einerseits gibt es in vielen Ländern Einschränkungen bis hin zur Zensur, andererseits sind manche Informationen nur schwer zugänglich.

Die Möglichkeit, sich frei zu informieren, wird als Menschenrecht angesehen und sollte in demokratischen Gesellschaften eine Selbstverständlichkeit sein. So lautet der Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, […] über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“ Ganz ähnlich heißt es im Artikel 5 (1) des deutschen Grundgesetzes: „Jeder hat das Recht […] sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“

Ein weiterer Aspekt betrifft den Zugang zu amtlichen Informationen. Das Prinzip der Informationsfreiheit gewährt jedem ein Recht auf freien Zugang zu Informationen von öffentlichen Stellen und die Einsicht in deren Verwaltungsvorgänge. Gerade die Covid-19-Pandemie oder die Klimakrise zeigen, wie wichtig der Zugang zu Beispiel zu amtlichen Umwelt- oder Gesundheitsdaten ist.

In den USA wurde bereits 1966, insbesondere auf Druck der Bürgerrechtsbewegung, der Freedom of Information Act (FOIA) verabschiedet. In Deutschland hat es etwas länger gedauert, erst seit 2006 gibt es ein Informationsfreiheitsgesetz auf Bundesebene. Die meisten Bundesländer zogen erst später nach, Niedersachsen hat bis heute kein entsprechendes Gesetz.

Um die Idee des freien Informationszugangs zu fördern, wird seit 2016 der 28. September als Internationaler Tag des allgemeinen Informationszugangs (englisch International Day for Universal Access to Information) begangen, zunächst von der UNESCO, 2019 auch von der UN-Generalversammlung beschlossen. In verschiedenen afrikanischen Staaten wurde der Tag bereits seit 2002 von zivilgesellschaftlichen Organisationen gefeiert.

Bibliotheken stehen seit jeher für Zugang zu Information. Heutzutage stellen Bibliotheken wie die TIB nicht nur Bücher, Zeitschriften und andere Medien vor Ort bereit, sondern setzen sich auch dafür ein, dass wissenschaftliche Erkenntnisse online für alle frei und uneingeschränkt zur Verfügung stehen, ganz im Sinne von Open Access und Open Data.


Beitragsbild: Daniel Mee, CC BY 2.0, via Flickr28

... arbeitet im Bereich Publikationsdienste der TIB und ist insbesondere für Beratung und Schulungen zum Thema Open Access zuständig.