Der TIB Terminology Service – Terminologien und Ontologien unterstützen ein FAIRes Forschungsdatenmanagement

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Um die wissenschaftliche Verwendung etablierter Ontologien und Terminologien zu unterstützen hat die TIB in Zusammenarbeit mit der NFDI-Initiative den TIB Terminology Service (TS) eingerichtet: https://terminology.tib.eu/.

Der TIB Terminology Service bietet eine zentrale Anlaufstelle für den Zugang zu Terminologien aus verschiedenen Bereichen wie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Die Verwendung von Terminologien kann Forschende in die Lage versetzen, die in ihren Forschungsdaten und anderen akademischen Ergebnissen enthaltenen Informationen in maschinenverarbeitbarer Form darzustellen.

Suchmaske des TIB Terminology Service // Foto: TIB

Terminologien bilden zentrale Bausteine für (Meta-)Datenschemata und Datenbezeichnungen, indem sie wichtige Konzepte eines Fachbereichs definieren. Darüber hinaus ermöglichen sie einen dauerhaften Verweis auf Konzepte und Begriffe, indem sie ihnen Uniform Resource Identifiers (URIs) zuweisen. Dadurch wird die zukünftige Nutzung und Wiederverwendung von Daten, entsprechend der Ziele der FAIR Data Principles, unterstützt.

Eine kontrollierte Terminologie ist eine normative Sammlung von Begriffen, deren Schreibweise feststeht und für die zusätzliche Informationen wie eine Definition, eine Reihe von Synonymen, ein Editor, eine Version sowie eine Lizenz zur Festlegung der Nutzungsbedingungen bereitgestellt werden können. Eine Ontologie ist eine darüber hinausgehende formale Darstellung des Wissens einer Domäne, in der die Konzepte hierarchisch organisiert sind und Begriffe zueinander in Beziehung gesetzt werden.

100 Ontologien, 1,1 Millionen Begriffe und über 16.000 Eigenschaften

Derzeit sind mehr als 100 Ontologien, 1,1 Millionen Begriffe und über 16.000 Eigenschaften in dem TIB Terminology Service enthalten. Auf alle Einträge kann über eine neue, erweiterte REST-API zugegriffen werden: https://service.tib.eu/ts4tib/swagger-ui.html.

Mit der Umsetzung als REACT Webanwendung erhöht sich die Performance, Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit des Terminologie Service erheblich.

Die TIB ist der Überzeugung, dass die Anwendung von Terminologien und Ontologien auf den Lebenszyklus von Forschungsdaten und anderen digitalen Objekten einen Grundstein für ein semantisches Web der Daten bilden wird. Dadurch wird ein effektiver Zugang und eine maschinelle Verarbeitung von Informationen, ein einfacher Austausch von Daten über Systemgrenzen hinweg sowie die Automatisierung von damit verbundenen Prozessen und die Wiederverwendung von Daten ermöglicht.

Für weitere Informationen und Fragen, sowie Feedback zum neuen TIB TS Frontend wenden Sie sich bitte an felix.engel@tib.eu, oliver.koepler@tib.eu oder angelina.kraft@tib.eu.

Über die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)

Mit der Initiative „Nationale Forschungsdateninfrastruktur“ (NFDI) sollen Daten aus Wissenschaft und Forschung im Sinne der FAIR Data Principles (Findable, Accessible, Interoperable und Reusable) für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nachhaltig sowie qualitativ nutzbar gemacht werden. Bund und Länder fördern dazu 26 Konsortien und den Verbund von Konsortien, Base4NFDI. Die TIB ist bereits seit der ersten Stunde maßgeblich am Aufbau verschiedener der NFDI-Konsortien beteiligt.

Danksagung. Der TIB Terminology Service wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des NFDI-Förderprogramms (Förderkennzeichen 442146713 und 441958208) gefördert.

... leitet das Lab Research Data Services an der TIB.