Das Open Access Tracking Project – OATP

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In einer aktuellen Metastudie für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die TIB den aktuellen Stand der Forschung zu den Wirkungen von Open Access untersucht. Vor kurzem ist auch der Bericht zu dieser Studie erschienen („Wirkungen von Open Access“; https://doi.org/10.34657/7666), hier im Blog habe ich die Ergebnisse der Studie zusammengefasst. Als Kontrollinstrument konnten wir uns auf das Open Access Tracking Project (OATP) verlassen: Mit Hilfe der Quellensammlung zu Open Access auf OATP haben wir die Literatur zu allen untersuchten Wirkungen systematisch erweitert und sichergestellt, dass keine wesentlichen Studien übersehen wurden. Die wenige Literatur, die auf OATP nicht vorhanden war, haben wir dort nach Abschluss der Studie ergänzt. Ein Anlass, diese wichtige Ressource für Informationen zu Open Access einmal vorzustellen.

Was ist das OATP?

Das OATP verfolgt das Ziel, alle Neuigkeiten und Kommentare zu Open-Access-Themen an einem Ort zu sammeln und verfügbar zu machen. Die Plattform wurde 2009 von Peter Suber gegründet. Anders als bestehende Kanäle wie Blogs sollte OATP mit Hilfe von Crowdsourcing die wachsende Zahl von Beiträgen zu Open-Access-Themen ganzheitlich erfassen. Hierbei kommt die Open-Source-Software TagTeam zum Einsatz, welche eigens vom Berkman Klein Center for Internet & Society für OATP entwickelt wurde. Über TagTeam werden Links zu Beiträgen auf OATP gesammelt und gleichzeitig gemeinschaftlich mit Schlagwörtern (den sogenannten „Tags“) versehen, um diese zu kategorisieren: So steht oa.benefits für Beiträge zu den Vorteilen von Open Access; das Tag oa.germany erfasst Beiträge zu Open Access in Deutschland.

2018 verließ das OATP die Entwicklungsphase. Seitdem verlässt sich das Projekt ausschließlich auf Freiwillige, welche relevante Quellen bei OATP eintragen. Inzwischen enthält der OATP-Hub auf TagTeam Verweise auf derzeit über 90.000 Quellen und ist damit die umfangreichste dedizierte Sammlung zu Open-Access-Informationen überhaupt.

Wie nutzt man OATP?

Primär werden die Inhalte von OATP als Feed bereitgestellt: Einfach den allgemeinen Feed des OATP abonnieren, und man erhält Benachrichtigungen über alle neuen Inhalte, welche im OATP eingetragen werden. Alternativ ist es möglich, Feeds zu hunderten von Unterthemen zu abonnieren, welche über neue Quellen mit bestimmten Tags – oder Kombinationen von Tags – informieren: So existiert für oa.benefits AND oa.medicine ein Feed, der Beiträge zu den Vorteilen von Open Access im Bereich Medizin enthält. Alle Feeds werden in acht verschiedenen Dateiformaten angeboten; die Benutzung ist natürlich kostenlos.

Neben dieser Funktion kann das OATP auch als Recherche-Instrument genutzt werden: Die Einträge können auf der TagTeam-Webseite des Projekts durchsucht werden; auch hier können die Tags verwendet werden, um sich Informationen zu beliebigen Unterthemen von Open Access anzeigen zu lassen.

Einfach mitmachen!

Als Crowdsourcing-Projekt lebt das OATP von der Teilnahme von Freiwilligen, die Einträge erfassen, mit Tags versehen und auf Richtigkeit sowie Vollständigkeit überprüfen. Alle interessierten Personen können sich beim OATP-Hub auf TagTeam anmelden und dann direkt damit anfangen, interessante Beiträge zu Open Access auf dem OATP zu markieren. Dafür wird ein Browser-Widget bereitgestellt, über welches Einträge mit wenigen Klicks zu erfasst werden können. Dabei sind nur einige wenige Hinweise zu beachten, hauptsächlich was die korrekte Verwendung der Tags betrifft. Die TIB ist bereits dabei: In Zusammenarbeit mit Peter Suber wurde das neue Tag oa.empirical ins Leben gerufen, welches gezielt empirische Studien zu OA kennzeichnet – unter anderem findet man so bereits die Literatur, welche für anfangs erwähnte Metastudie genutzt wurde. Je mehr Personen sich am OATP beteiligen, desto vollständiger und informativer wird diese zentrale Plattform für alle Themen im Bereich Open Access.