Nobelpreis für Physik geht 2021 an Prof. Dr. Klaus Hasselmann

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Prof. Klaus Hasselmann erhält für seine Beiträge zur physikalischen Modellierung des Erdklimas, der Quantifizierung der natürlichen Variabilität und die zuverlässige Vorhersage der globalen Erwärmung gemeinsam mit Syukuro Manabe (USA) und Giorgio Parisi (Italien) den Nobelpreis für Physik 2021.

Illustration: Ein Porträt des Nobelpreisträgers Prof. Dr. Klaus Hasselmann
Prof. Dr. Klaus Hasselmann (Illustration: Ill. Niklas Elmehed © Nobel Prize Outreach)

Prof. Klaus Hasselmann ist ein deutscher Physiker, der in der Ozean- und Klimaforschung aktiv war. Er studierte Physik und Mathematik in Hamburg und promovierte danach am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen. Nach mehreren längeren Aufenthalten in USA und einer Professur an der Universität Hamburg wurde er 1975 der Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M) in Hamburg, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1999 leitete. Hasselmann war maßgeblich an der Gründung des Deutschen Klimarechenzentrums (DKRZ) beteiligt und war dort der erste wissenschaftliche Direktor.

Die von Hasselmann vorangetriebene Entwicklung gekoppelter Klimamodelle in Kombination mit immer leistungsfähigeren, auf Klimamodellierung zugeschnittenen Supercomputer bildete die Grundlage für zahlreiche internationale wissenschaftliche Publikationen. Im TIB Portal sind 82 Arbeiten nachgewiesen, bei denen er einer der Autor:innen war. Die neueste dieser Arbeiten über Szenarien für die Umsetzung der Klimapolitik in Europa, den USA und China erschien 2021 (Hewitt et al., 2021). Prof. Hasselmann war auch einer der Autor:innen des ersten, zweiten und dritten Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCCs (Intergovernmental Panel on Climate Change).

Die Klimamodellergebnisse, die die Grundlage für diese Sachstandsberichte bilden, werden zum Teil im WDCC (World Data Center for Climate) archiviert, dem  Langzeitarchiv des DKRZ für wissenschaftliche Daten. Ein Großteil dieser archivierten Forschungsdaten bekommt einen DataCite DOI. Damit folgt das DKRZ einer langen Tradition, denn es hatte die erste DOI für Forschungsdaten  am 18.03.2004 im Rahmen des DFG-geförderten Projektes STD-DOI registriert. Seitdem wurden am DKRZ rund 6.000 DOIs für Forschungsdaten vergeben.

Videos zum Klimawandel im AV-Portal der TIB

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Im AV-Portal gibt es eine Vielzahl wissenschaftlicher Videos zum Thema, die wir anlässlich des Nobelpreises für Physik in einer Watchlist zusammengefasst haben.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt AtMoDat (Lab Research Data Services)