Symposium Reisen und Gärten – Reisen, Reiseberichte und Gärten vom Mittelalter bis in die Gegenwart

Vom 24. bis 26. Februar 2016 waren das Schloss Herrenhausen und der Große Garten ein würdiger Rahmen für das Symposium „Reisen und Gärten – Reisen, Reisebericht und Gärten vom Mittelalter bis in die Gegenwart“. Veranstalter der zweieinhalb Tage dauernden Tagung war das Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur der Leibniz Universität Hannover (CGL) in Kooperation mit Garden and Landscape Studies, Dumbarton Oaks (Havard Universtity).

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Hubertus Fischer und Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn (CGL), Dr. Georg Ruppelt (Direktor a.D., GWLB) und Dr. Anatole Tchikine (Assistant Director, Garden and Landscape Studies) wurden in sechs verschiedenen Sektionen in mehr als 20 Vorträgen Reisen und (gärtnerische) Reiseberichte aus verschiedenen Epochen auf ihre historische Bedeutung vorgestellt und untersucht.

Moderation der Sektion "Reisen, Reiseberichte und Gärten - editorisch" durch Dr. Georg Ruppelt
Moderation der Sektion „Reisen, Reiseberichte und Gärten – editorisch“ durch Dr. Georg Ruppelt (© S. Albersmeier, CGL)

In der Sektion „Reisen, Reiseberichte und Gärten – editorisch“ wurden Fragen zur Transkription und Edierung von gärtnerischen Reiseberichten diskutiert. Im Gegensatz zur Geschichtswissenschaft, die schon länger über umfangreiche Abhandlungen wie bspw. die „Richtlinien für die äußere Textgestaltung bei Herausgabe von Quellen zur neueren deutschen Geschichte“ (Schultze, 1962) oder die „Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte“ (AHF, 1980) verfügt, stehen solche Überlegungen allgemeingültiger Kriterien für gärtnerische / botanische Literatur wie etwa Reiseberichte noch am Anfang. Anhand des Vergleichs der Edition des Reiseberichtes des Hans Jancke und dem Reisetagebuch des hannoverschen Hofgärtners Heinrich Ludolph Wendland habe ich einen ersten Entwurf für einen Kriterienkatalog zur Diskussion gestellt. Darüber hinaus war auch die Form der Veröffentlichung solcher Editionsprojekte ein Thema dieser Sektion. Als Beispiel für eine verteilte botanische Sammlung stellte ich außer der Edition der beiden genannten Handschriften das Herbar und die Zeichnungen des Botanikers Karl Hahn (1858 – 1946) vor. Dieser Nachlass ist derzeit über drei Orte verteilt: Müritzeum (Waren), Heimatmuseum Grabow und Herbarium des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem. Eine virtuelle Zusammenführung der Sammlung wäre sehr wünschenswert.

Alle Beiträge der Tagung werden in einem der nächsten Bände der CGL-Studies veröffentlicht, die im Katalog der TIB unter der Signatur RB 1774 zu finden sind.

ist Fachreferentin für Biologie, Gartenbau, Umwelttechnologien und Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) und zuständig für die Ausbildungskoordinierung (höherer Dienst).