Schreibdidaktik – europaweit

EATAW – so kürzt sich die European Association for the Teaching of Academic Writing ab. Ihre Tagung fand vom 26.6. – 29.6.13 in Budapest statt und zu Vernetzungszwecken und kollegialem Austausch über Ideen für Workshops, Erkenntnisse zum studentischen Schreiben sowie einem eigenen Vortrag, war auch ich vertreten.

Budapest
Die EATAW-Tagung fand vom 26.6. – 29.6.13 in Budapest statt

Statt Nachtzug nach Lissabon hieß es für mich, gemeinsam mit Göttinger Kolleginnen: Liegewagen nach Budapest  – und zurück, ein Erlebnis, dass für gemischte Eindrücke sorgte.

Budapest selbst ist eine Reise wert, so viel K.u.K – Pracht hat selbst Wien nicht zu bieten und auch die Donau (man lese Claudio Magris) ist hier noch ein ganzes Stück breiter, überspannt von verschiedenen Brücken, die Buda mit Pest verbinden – am bekanntesten darunter die Kettenbrücke, ein Wahrzeichen der Stadt.

Aber gut, ich war ja nicht (nur) zum Vergnügen dort, sondern vor allem zum Arbeiten und Netzwerken.

Aus diversen Workshops und Vorträgen habe ich viel gute Ideen und neue Übungen mitgebracht, hier nur ein kurzer Einblick:

Otto Kruse (vielen v.a. bekannt durch diverse Schreibratgeber) stellte mit einer Forschergruppe Erkenntnisse zum Schreiben und zu den gängigen akademischen Textsorten an südosteuropäischen Universitäten vor. Sarah Haas (USA, u.a. Writers‘ Groups) präsentierte in Ihrem Workshop eine Übung, in der Sie die typische Art und Weise wie Menschen Geschichten erzählen am Beispiel von Märchen verdeutlichte, um daran den Aufbau wissenschaftlicher Argumentationen zu thematisieren. Pia Scherrer (Liechtenstein) erläuterte das Programm der Universität Vaduz. Ein grundlegendes Seminar zum wissenschaftlichen Schreiben (auf Deutsch) ist die Basis auf der Sie ihre Seminare zu Academic Writing (auf Englisch) anbietet. Diese Kombination hat sich als erfolgreich erwiesen, da Sie somit auf grundlegendes Wissen der Studierenden zu Schreibprozessen zurückgreifen kann – und eben nicht „from scratch“ starten muss.

Konferenzen sind ein schöner Anlass auch deutsche SchreibdidaktikerInnen zu treffen. Ich war ja selber mit den Göttingerinnen angereist: Melanie Brinkschulte (u.a. Die Seminararbeit), Ella Grieshammer (Zukunftsmodell Schreibberatung), Monica Stoian, Sabine Korin, Irina Barczaitis und Nadine Stahlberg. Mit den drei Letztgenannten hielt ich einen Vortrag zur Bedeutung von Interkultureller Kompetenz für SchreibberaterInnen. Schön war es auch meine Mitherausgeberin beim Journal der Schreibberatung (JoSch) Franziska Liebetanz (Zukunftsmodell Schreibberatung) und Katrin Girgensohn (u.a. Neue Wege zur Schlüsselkompetenz Schreiben) von der Viadrina in Frankfurt/Oder begrüßen zu können.

Alles in Allem eine erfolgreiche Reise, von der ich mit einem Koffer voll Ideen zurückgekommen bin. Wer auf diese Ideen gespannt ist, oder sich für die Bücher der oben genannten AutorInnen interessiert, oder aber einfach in produktiver Atmosphäre schreiben möchte, der/die komme doch zur Zweiten Schreibwoche an der LUH – ich freue mich auf möglichst viele Teilnehmende!!!

... aus dem Team Schlüsselkompetenz Schreiben der Zentralen Einrichtung für Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre (ZQS) der Leibniz Universität Hannover