Ich möchte meine Abschlussarbeit publizieren. Was sollte ich beachten?

Manche LeserInnen des TIB|Blogs werden sich daran erinnern, dass diese Fragestellung hier nicht ganz neu ist. Für eine kürzlich erschienene Semesterbeilage wurde ich von der „Berliner Zeitung“ dazu interviewt:

Da steckt man viel Arbeit in seine Abschlussarbeit — und dann soll sie im Uni-Archiv vermodern? Was muss man tun, damit die Arbeit publiziert wird?

Als Erstes sollte man sich überlegen, wer die Zielgruppe ist. „Im universitären Bereich sind das oft etablierte Wissenschaftler vom alten Schlag oder engagierte Jungwissenschaftler, die dabei sind, die Forschung in dem Fach neu aufzurollen“, sagt Lambert Heller, Leiter des Open Science Lab an der Technischen Informationsbibliothek Hannover. Während man bei den ersteren wissen sollte, welche Verlage von ihnen ernstgenommen werden, sei es für Nachwuchsforscher oft wichtig, Texte online zu finden.

Beim Autorenvertrag sollte man darauf achten, ob der Verlag „ausschließliche Nutzungsrechte“ bekommt. Dann darf meist keine frei zugänglicheVersion mehr ins Netz gestellt werden. Sogenannte Print-On-Demand-Verlage verurteilt Heller nicht grundsätzlich, mahnt aber zur Vorsicht. Oft geben die Autoren hier alle Rechte ab. Unter Akademikern sind dieseVerlage nicht sehr hoch angesehen. Wer jedoch nur zusätzlich zu einer freien Version im Netz — als „Open Access“ von vielen Bibliotheken angeboten — eine Druckfassung in den Buchhandel bringen will, der kann sein Werk von solchen Verlagen publizieren lassen.

(abgedruckt in Semersterstart, Berliner Zeitung Nummer 81, Montag, 8. April 2013, Seite 7)

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