Erstes Schnupperpraktikum an der TIB/UB

Die TIB/UB-Auszubildenden Sinja Korpack und Jana Branscheid berichten hier vom ersten Schnupperpraktikum an der Bibliothek, das sie erfolgreich organisiert haben:

Bisher war es nur über ein längeres Praktikum an der TIB/UB möglich, einen Einblick in die Arbeit eines Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste – kurz FaMI – zu bekommen. Um das zu ändern, haben wir Auszubildende vor einigen Monaten während einer Projektwoche ein Konzept erstellt, was es möglich machen soll, auch an einem Tag in unseren Alltag hineinzuschnuppern. 

Schon die Projektwoche stellte uns vor die Frage, was man während eines Tages bei uns gesehen, erlebt und gemacht haben sollte. So haben wir uns auf die drei größten Bereiche der Bibliothek beschränkt: die Bestandsentwicklung, die Bereitstellung und die Benutzung. Nachdem Claudia Hartmann – unsere Ausbildungsleitung – unser Konzept beim Direktor vorgestellt und er es abgesegnet hat, warteten wir darauf, dass sich jemand zu einem Schnupperpraktikum anmelden würde. Schon bald meldete sich die erste Interessentin. Ein Termin wurde vereinbart und wir begannen mit der abschließenden Planung eines Schnupperpraktikums. Nun kam der 8. September 2015 und pünktlich um 8.30 Uhr nahmen wir, Jana und Sinja, unser „Versuchskaninchen“ Marilena Köster in Empfang. Wir waren uns gleich von Anfang an sympathisch, was den Einstieg in den groß geplanten Tag einfacher machte.

Bei unserer Führung durch das Haus 1 und die Buchbinderei lernte sie sowohl die Nutzungsbereiche als auch die Räumlichkeiten im Hintergrund kennen. Auch über die Geschichte und Bestandszahlen der Bibliothek informierten wir sie. Wieder in unserem Ausbildungsraum angekommen, ging es nun daran, den Geschäftsgang des Buches theoretisch nachzuvollziehen. Vorher von uns entworfene Kärtchen mit den verschiedenen Stationen des Geschäftsgangs brachte Marilena erfolgreich in die richtige Reihenfolge und wir begannen näher auf die Stationen einzugehen.

Übung zur Katalogisierung Die Übung zur Katalogisierung mit den wichtigsten Kategorien zweier Bücher, welche sich bereits im Bibliotheksbestand befinden, setzte Sorgfalt und auch Konzentrationsvermögen voraus, sowohl bei uns als auch bei unserer Schnupperpraktikantin.

"Magazinregeln des sogenannten Pappeschreibens "Nachdem wir diesen theoretischen Teil abgeschlossen hatten, sollte es nun praktischer weitergehen: Wir gingen in die Halle und bestellten von den dort stehenden Recherchearbeitsplätzen einige Bände aus dem Magazin. Da Marilena auch dies kennenlernen sollte, war es nun ihre Aufgabe nach einer kurzen Einführung in die Systematik ihre gerade bestellten Bände im Magazin auszuheben. Hierbei wurden auch die Magazinregeln des sogenannten Pappeschreibens nicht außer Acht gelassen und die Bücher waren bereit, in die Leihstelle in Haus 1 weitergeleitet zu werden.

Dort angekommen erklärte Jana, wie die Ankunftsverbuchung und auch das anschließende Ausleihen des Buches an die Benutzer ablaufen. Sinja stellte sich als Nutzerin zur Verfügung und Marilena lieh ihr vorbildlich die Bände aus und nahm sie nach kurzer Zeit auch wieder zurück.

Nun war die Zeit für eine Pause gekommen, die sowohl Marilena als auch wir uns verdient hatten. Wir verbrachten die Pause gemeinsam in unserem Ausbildungsraum und sie hatte dabei die Chance, noch weitere Inhalte der Ausbildung zu erfragen und zu erfahren. Diese Gelegenheit nutzte sie und wir berichteten, welche Aufgaben wir als Auszubildende in der TIB/UB haben. Auch Informationen bezüglich des theoretischen Teils der Ausbildung, der Schule oder des praxisbegleitenden Unterrichts nahm sie dankend an.

Die Pause neigte sich dem Ende zu. Da wir den Nachmittag des Probepraktikums in der Fachbibliotheken am Königsworther Platz (FBK) geplant hatten, marschierten wir nun über die Fachbibliothek Sozialwissenschaften (FBS) und die Bereichsbibliothek Geschichte und Religionswissenschaft (FBSBB) zur FBK.

Nach einer kurzen Führung durch die Lesesäle der Bibliothek starteten wir in der Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaften (FBW) damit, einige Bücher aus dem Vorsortierregal einzustellen. Da jeder Lesesaal und auch die dazugehörige Fachbibliothek eine eigens für sich angepasste Aufstellung der Bände hat, musste Marilena nun zuerst die Stelle in den Regalen finden, an die sie ihre gerade dem Vorsortierregal entnommenen Bücher einstellt. Nach einer knappen Einweisung klappte dieses und im Nu war das Vorsortierregal leer geräumt.

Bücher einstellenDa wir beim Einstellen auch noch Literatur aus der Fachbibliothek Erziehungswissenschaften (FBE) entdeckten, die fälschlicher Weise in den Regalen der FBW lagen, nahmen wir dieses zum Anlass, die Bücher in der 5. Etage einzustellen.

Der letzte Bereich, den Marilena nun noch kennenlernen sollte, war die Leihstelle der FBK. Das Team LeLi (Leihstelle und Lieferdienste) war so freundlich und hat allein für sie das Abholregal zwei Tage lang nicht ausgeräumt, so dass Marilena dort gleich gefordert wurde und alle Bände, die bereits länger als sieben Tage dort lagen, herauszusuchen. Damit war ihre Arbeit in der Leihstelle noch nicht erledigt: An die 150 Bände hatten sich in den vergangenen zwei Tagen angesammelt. Diese mussten nun auch noch zurückgebucht und auf die entsprechenden Wagen der Fachbibliotheken verteilt werden. Auch Vormerkungen anderer Nutzer mussten umgesetzt, ausgedruckt und wieder ins Regal sortiert werden. Hiermit war ihre Zeit und die Arbeit in der Leihstelle getan und auch der Schnuppertag war nun fast vorbei.

Zu einem Feedback setzten wir uns in unseren Ausbildungsraum in der FBK. Sie offenbarte uns ihre Meinung bezüglich des Tages und auch wir gaben Marilena ihr wohlverdientes Feedback. Nach einiger Zeit stieß auch Claudia Hartmann zu uns und bildete mit ihrem Abschlussgespräch das Ende des Schnupperpraktikums.

Wir sind glücklich, dass der erste Schnupperpraktikumstag unter unserer Leitung so problemlos verlief. Ein besonderer Dank geht an Marilena, weil sie sich bereiterklärt hat, unser Versuchskaninchen zu sein. Und ein weiteres großes Dankeschön geht an Claudia Hartmann, die es uns immer wieder ermöglicht, solche verantwortungsvollen Aufgaben zu übernehmen.

 

Weitere Informationen zu Ausbildung und Praktika an der TIB/UB: http://www.tib.uni-hannover.de/ausbildung

... arbeitet seit 2012 als Pressereferentin in der Stabsstelle Kommunikation an der TIB.