DURAARK – Ein Jahr und der Beitrag der TIB

Das auf drei Jahre ausgelegte und von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt „DURable ARchitectural Knowledge“ (kurz: DURAARK) ist im Februar 2013 gestartet und hat gerade erfolgreich das erste Projekjahr abgeschlossen. Bei dem interdisziplinären Projekt stehen die Erforschung und Entwicklung von Prozessen und Methoden zur Langzeitarchivierung dreidimensionaler Architekturdaten im Mittelpunkt. 
DURAARK ProjectZusätzlich werden Techniken zur Anreicherung geometrischer Daten entwickelt, um die architektonische Entwicklung von Gebäuden – bspw. der Vergleich zwischen dem geplanten und dem tatsächlich erbauten Haus – nachvollziehbar zu machen.
Weiterhin werden zur Gewährleistung eines inhaltlich tiefen und vielseitigen Zugangs zu den archivierten Objekten vorhandene semantische Metadatenkonzepte identifiziert und analysiert. Das somit neu entstehende, semantische Metadatenkonzept wird zur Anreicherung von Objekten auf kontextueller und inhaltlicher Ebene verwendet.

Abbildung 1: 3D-Scan, BIM-Objekt und Foto von demselben Gebäude
Abbildung 1: 3D-Scan, BIM-Objekt und Foto von demselben Gebäude

Um der durch die Themenvielfalt entstandenen Komplexität Herr zu werden, arbeitet die TIB (neben der Luleå University of Technology, Schweden) als Vertreter für die Langzeitarchivierung mit Partnern aus dem Bauwesen (CITA – Center for Information Technology and Architecture, Dänemark; Catenda, Norwegen; Department of the Built Environment der Technischen Universität Eindhoven, Niederlande), dem Visual Computing (Abteilung Computer Graphik an der Universität Bonn, Bonn; Bereich Visual Computing der Fraunhofer Austria Research GmbH FhA, Österreich) und dem Semantic Web (L3S Forschungszentrum, Hannover) zusammen.

Abbildung 2: Übersicht aller DURAARK Projektpartner
Abbildung 2: Übersicht aller DURAARK Projektpartner

Die einzelnen inhaltlichen Schwerpunkte, wie u. a. „Software specification and integration“, „Semantic metadata management and enrichment“, „Geometric Enrichment“ oder „Data acquisition, evaluation and test“, sind in einzelnen Workpackages zusammengefasst. Die TIB ist als Leiter des Workpackages „Long-term preservation“ vorrangig für die Fragen der langfristigen Aufbewahrung von Daten sowie der damit verbundenen Forschung und Entwicklung verwandter Techniken verantwortlich.

Als das erste, unter der Federführung der TIB entstandene Resultat im Workpackage „Long-term preservation“ wurde im März das Deliverable „6.6.1 Current state of 3D object digital preservation and gap-analysis“  veröffentlicht. Die Resonanz aus dem Umfeld der Langzeitarchivierung war hierbei positiv. Das Deliverable hat zunächst aktuelle, formatunabhängige Standards, Prozesse und Methoden zur langfristigen Bewahrung digitaler Daten ermittelt, um einen „State of the Art“ der Langzeitarchivierung zu formulieren. Im Weiteren wurden existierende Empfehlungen, Standards und Methoden zur Pflege und Archivierung dreidimensionaler Objekte evaluiert. Beide Teile wurden in dem Deliverable abschließend für die eigentliche Gap-Analyse verwendet, um offene Punkte, Probleme oder auch bereits etablierte Methoden der Langzeitarchivierung dreidimensionaler Objekte zu identifizieren.

Neben der Beteiligung an anderen Arbeitspaketen sind in den verbleibenden zwei Projektjahren Deliverables zur eigentlichen Übernahme und Archivierung dreidimensionaler Objekte sowie zur Bestandserhaltungsplanung derselbigen geplant.

Weitere Informationen:
Webseite: http://duraark.eu/
Kontakt: michael.panitz@tib.uni-hannover.de